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Hungerlöhne, Slums und Illegalisierung. Dynamiken des Ausbeutens in der Lebensmittelproduktion

Internationale Tagung an der Uni Innsbruck | 23.-24. Oktober 2014

Information der VeranstalterInnen: Weite Teile der agrarischen Lebensmittelproduktion sind durch ausbeuterische und sklavereiähnliche Verhältnisse gekennzeichnet. Auch wenn zum Teil deutliche Unterschiede nach nationalen, regionalen oder Branchenkontexten auszumachen sind, kann von einem strukturellen Problem gesprochen werden.
Ziel und Inhalt der Tagung:
Die Tagung wird AkteurInnen aus verschiedenen Bereichen zusammen bringen: PraktikerInnen, WissenschaftlerInnen, migrantische Arbeiter und PolitikerInnen treten in Austausch miteinander umspezifische Wissensbestände auszutauschen, zu sammeln und  zu bündeln. Dabei wird es anhand konkreter Beispiele u.a. aus Süditalien, Deutschland und Kanada um die strukturellen Bedingungen in mobiler und migrantischer Arbeit gehen. Die Tagung versucht den Bogen zwischen Produktion, Verarbeitung, Zwischenhandel, Lebensmittelhandel und Konsum zu spannen sowie Potenziale solidarökonomischer Ansätze zu benennen und eventuelle wissenschaftliche, politische und ökonomische Interventionen auszuloten.

Das komplette Programm (PDF)

Wer nicht zur Veranstaltung schafft findet eine beeindruckende Einführung zum Thema im Film We Feed the World von Erwin Wagenhofer.

Shopping-Sucht für's Wachstum mit Prof. Dr. Dieter Kramer | 18.11. in Brixen

Prof. Dr. Dieter Kramer
Süchtig nach Shopping – und die Krise der Wachstumsgesellschaft

18.11.2014 | 16.00 – 18.00 | unibz | Campus Brixen | Raum 2.01

kraemer
Für junge Menschen ist „Shopping“ heute eine der Formen, in denen sie Welt-Aneignung und Persönlichkeitsbildung betreiben. Für die Wachstumsgesellschaft ist es Teil der Binnenkonjunktur, die in wirtschaftlichen Krisen angekurbelt werden soll. Wie damit beim Übergang in eine zukunftsfähige, nachhaltige Gesellschaft umzugehen ist, das dürfte eines der schwierigsten Probleme in der Krise der Wachstumsgesellschaften sein.

Dr. Dieter Kramer, a o. Prof. Universität Wien, Kulturwissenschaftler/Europäischer Ethnologe, 1965 bis 1976 am Institut für mitteleuropäische Volksforschung in Marburg an der Lahn, 1977 bis 1990 im Dezernat Kultur und Freizeit der Stadt Frankfurt am Main bei Hilmar Hoffmann, bis Juni 2005 Oberkustos am Museum für Völkerkunde (jetzt Weltkulturen Museum) der Stadt Frankfurt am Main, zeitweise als wissenschaftlicher Referent des Präsidenten des Goethe-Instituts in München tätig. 1987 Habilitation an der Universität Wien im Fach Europäische Ethnologie. Gastprofessuren in Salzburg und Innsbruck.

Eine Veranstaltung der Reihe Transformative Research
Organisation und Moderation: Prof. Dr. Susanne Elsen

Männer fassen heisse Eisen an

Die Plattform „Männer Gegen Gewalt” rief zur Aktion auf: „Mit dem ,Ironman’ möchten wir uns zum einen über gängige Rollenklischees hinwegsetzen”, erklärt der Initiator Markus Frei. Zum anderen sei es eine sympathische Spendenaktion. Jedes gebügelte Wäschestück komme einem guten Zweck zugute: dem Haus der Solidarität in Brixen.

IRONMAN_Logo3
Susanne Elsen war dort und schreibt:
Ironman war eine wunderbare Aktion zugunsten des Hauses der Solidarität.
Unglaublich, wie viele Männer (und kleine Jungs mit ihrem Papa) auf dem Domplatz die kompliziertesten Kleidungsstücke gebügelt haben – in einer Reihe von 20 Bügelbrettern, Männer unterschiedlicher Herkunft (vom Apotheker bis zum obdachlosen Bewohner des HdS), Hautfarbe und Alter.
Das Angebot wurde erstaunlich gut angenommen.
Ich habe viel Zeit dort verbracht um die Kommentare der alten Frauen und Männer (Einheimische und Touristen) zu hören. Eine unglaublich übergewichtige männliche Lederhosengruppe aus Bayern wurde von mir zum Mitmachen aufgefordert. Sie meinten: „des mocha mir mitam Bauch“(was übrigens stimmte, die Hemden waren überm Bauch sehr glatt).
Eine Gruppe älterer Italienerinnen meinte: ah, fanno pubblicità per questi ferri da stiro.
Mussa aus Nigeria hat gleich allen Frauen die ihn lobten angeboten „sono molto bravo e faccio tutto anche la cucina e vengo nella sua casa“.
Eine Frau hat sich Autogramme von allen Büglern auf die Ironmankarte geben lassen.
Es wurde offenbar nicht wenig Geld für das HdS eingenommen und die Aktion wurde von vielen Unternehmen gesponsert.
So was müsste öfter mal in Brixen stattfinden um die alten Rollenbilder und Vorstellungen auszuhebeln und um soziale Themen und Einrichtungen sympathisch zu bewerben.
Die Idee hat Markus Frei, der Initiator, übrigens aus der Emma (interessant, dass er die liest). Es gab vor Jahren eine ähnliche Aktion in Bern.